Ich habe es mir mal gemütlich gemacht 🙂 Und dabei festgestellt, dass ich das laaaaange nicht gemacht habe. Ich war sonst immer eine von denen, wo so gut wie immer unzählige Kerzen in der gesamten Wohnung brannten, Mantras in Dauerschleife liefen, es gefühlt 24/7 nach Räucherstäbchen roch und stets eine frisch aufgebrühte Kanne Ingwertee bereit stand.
Irgendwann im Verlauf der vergangenen Woche habe ich realisiert, dass ich das über die letzten Monate irgendwie verloren habe. Keine Kerzen, keine Mantras, die Räucherstäbchen stapeln sich im Schrank, ausschließlich den Ingwertee habe ich mir behalten. Wobei aus der Kanne eine einzige Tasse früh morgens geworden ist, mal abgesehen von der, die ich für meine Yogis*inis im ananda koche.
Ich habe schlicht vergessen, es mir schön zu machen. Habe irgendwie den Sinn dafür, zu genießen, verloren. Keine Ahnung wie es dazu kam. Zu intensiver Fokus auf scheinbar wichtigere Dinge? Faulheit? Abgestumpftheit? Zu sehr gefangen in alltäglichen Routinen? Ich habe schlicht keine Ahnung. Aber umso froher bin ich, dass ich just diese Woche das Bedürfnis gespürt habe, wieder mehr Hedonismus in mein Leben zu lassen. Einfach, um es für mich noch schöner, gemütlicher und angenehmer zu gestalten. Wir haben schließlich nur dieses eine. Und es heißt ja immer „Genieße dein Leben“, „Carpe Diem“ und „Yolo“. Also sollten wir uns auch im Kleinen Schönes gönnen, gut zu uns sein und genießen. Es braucht oft gar nicht die große Reise ein, zweimal im Jahr, für die wir uns vornehmen, dann mal so richtig zu entspannen. Oder das 7 Gänge Menü in irgendeinem fancy Edelrestaurant, das wir mal ganz bewusst genießen, sonst aber jeden Tag nebenher Essen aus der Mikrowelle reinschaufeln. Natürlich sind das tolle Erlebnisse, die wir alle nicht missen wollen. Aber ich finde es macht wenig Sinn, das ganze Jahr lang super hart zu arbeiten, exzessiv zu sparen, sich nichts zu gönnen und vergessen, tatsächlich in Genuss zu leben, um sich dann ein oder zwei ganz große, tolle Dinge, Reisen oder was auch immer zu erlauben. Vielmehr sollten wir doch jeden Tag zu einem wundervollen Erlebnis machen. Oder zumindest jeden einzelnen Tag, den das Universum uns schenkt, wenigstens einen kleinen speziellen, besonderen, schönen Moment erleben. Für den einen ist es die morgendliche Tasse Kaffee, die in Ruhe genossen wird, für die andere vielleicht das Glas Rotwein am Abend, das Stück teure Schokolade nach dem Essen, ein Spaziergang in der Natur, ein Bad in der Badewanne. Für mich sind es, neben vielen anderen tollen Dingen, Kerzen, Musik, Yoga und (vegane) Pancakes zum Frühstück am Wochenende. Die hatte ich nämlich auch total vergessen.
Hast du auch irgendeine schöne, lieb gewonnene Gewohnheit, die dir unterwegs irgendwie abhanden gekommen ist, vor lauter Alltag? Und wenn ja, welche ist das? Ich würde mich total freuen, mich mit dir darüber auszutauschen. Hinterlass doch gerne einen Kommentar bei Facebook oder Instagram.
Ich hoffe, ich konnte dich zu mehr bewusst erlebten Genuss inspirieren. Und vielleicht zündest du jetzt alle Kerzen an, die du finden kannst, kochst dir einen wunderbaren Kaffee oder trinkst endlich die unvernünftig teure Flasche Wein, die du ja eigentlich für einen besonderen Anlass aufheben wolltest. Einfach so. Weil du jetzt lebst. Weil die Zeit läuft. Weil du nie wissen kannst, ob du später überhaupt noch die Gelegenheit haben wirst dafür. Weil du unzählig viele Momente des Genusses, der Freude und der Schönheit verdient hast und nicht nur zwei, drei große im gesamten Jahr. Weil das Leben nicht hart, schwer und anstrengend sein muss. Sondern schön, leicht, genussvoll und wunderbar sein darf.