Gedanken zur Fastenzeit

Am Aschermittwoch ist alles vorbei… Vorbei mit der lustigen Karnevalszeit, vorbei mit unkontrolliertem Essen und Alkohol trinken zwölf Uhr Mittags. Für viele, auch nicht gläubige Menschen, beginnt nun die Zeit des Verzichts. Manche wollen dem Zucker entsagen, andere nehmen sich vor, bis Ostern keinen Tropfen Alkohol anzurühren.Die Fastenzeit soll uns lehren, den Genüssen zu entsagen. Meist wird dieser Verzicht auf leibliche Konsumgüter beschränkt. Manch einer ist heutzutage vielleicht sogar so krass und verzichtet auf Social Media. (Ich hoffe auf diese Idee kommen nicht allzu viele, denn sonst liest ja niemand diesen Blogpost ;-))Welche Gedanken kommen dir zum Thema fasten? Ich finde es durchaus sinnvoll, auf liebgewonnene Lebens – oder Genussmittel zu verzichten. Denn dann lernen wir Genuss, den wir uns in unserer westlich geprägten Welt tagtäglich gönnen können, wieder mehr wertzuschätzen. Dennoch stellt sich mir die Frage: Warum nicht einmal auf etwas verzichten, dass uns nicht gut tut, wovon wir dennoch tagtäglich Gebrauch machen? Ich meine keinen Alkohol, keinen Zucker oder andere Suchtmittel. Sicher sie sind der Gesundheit nicht zuträglich. Aber die Idee, die dahinter steckt ist, genau die liebsten Lebens- oder Genussmittel zu fasten. Also auf das zu verzichten, das uns, auf welche Art auch immer, gut tut. Wenn es schlecht läuft, dann entwickeln wir während der Fastenzeit eine so unbändige Lust auf genau diese Dinge, dass, wenn die Zeit des Verzichts endlich überstanden ist, wir uns, wie in Trance vor dem Kühlschrank stehend, Schokoladensahnetorte verschlingend wieder finden.Ich bin dafür, eher Dingen zu entsagen, die unserer Psyche schaden. Nämlich negative Gedanken. Wie oft am Tag hast du Gedanken, die nicht positiv und von Pessimismus geprägt sind? Was machen diese Gedanken mit dir? Wir fühlst du dich, wenn sie in deinem Kopf umherschwirren? Und wer wärst du ohne diese Gedanken?Es fängt meist schon Frühmorgens an: „Oh nein, schon aufstehen? Die Nacht war viel zu kurz. Ich bin noch so müde. Ich hab keinen Bock aufzustehen.“. Manchmal kommt es vor, dass wir Menschen auf der Straße, im Fitnessstudio oder bei der Arbeit treffen und schlecht über sie denken. Ganz oft machen wir uns selbst schlecht in Gedanken. Und ab und an bewerten wir Dinge, die geschehen negativ. Das fängt damit an, dass es regnet und hört nicht auf, wenn uns mal wieder ein Glas runter fällt.Ich fordere dich zu einer Challange auf: Faste negative Gedanken! Versuche jeder Situation, jeder Herausforderung, aber auch jedem Menschen, den du begegnest und ganz besonders dir selbst, wohlwollend und positiv gestimmt entgegen zu treten. Kehre vermeintlich negative Dinge, in positive um. Statt dich über den Regen zu ärgern, freue dich für die Natur, dass sie lebensnotwendiges Wasser bekommt. Anstatt dich über eine scheinbar verrückte Person lustig zu machen, denke dir „Interessant!“. Und anstelle von Selbstmitleid oder Beschuldigungen, sprich dir Mut zu und frage dich, was du positives aus der Situation ziehen kannst, wenn dir etwas zunächst scheinbar negatives passiert. Frage dich, wofür es vielleicht sogar gut sein könnte, dass es geschehen ist. Auch wenn es dir, besonders am Anfang, noch nicht gut gelingen wird, ist der erste Schritt in die richtige Richtung bereits damit getan, den Fokus auf die Gedanken zu richten. Anstatt sie nebenher laufen zu lassen. Achtsam zu sein, indem, was du denkst. Bewusst wahrzunehmen, was tagtäglich in deinem Kopf vor sich geht. Einsicht ist immer der erste Schritt zur Besserung. Wenn dir erst einmal bewusst geworden ist, wie oft sich negative Gedanken in dein Gehirn schleichen, kannst du proaktiv gegen sie vorgehen und dich, Stück für Stück, zum positiven Denken erziehen. Du wirst morgen sein, was du heute denkst. Also, gib Acht auf deine Gedanken und verzichte auf die negativen.