In einer meiner Yogaklassen letzte Woche hatte eine Teilnehmerin ihre eigene Matte mitgebracht. Da diese Teilnehmerin neu war, ging ich vor Beginn der Stunde zu ihr, um sie zu fragen, ob sie schon einmal Yoga praktiziert habe und ob sie gesundheitliche Herausforderungen mitbringe. Plötzlich sagte sie, sichtlich peinlich berührt, „Oh wie peinlich, meine Matte ist ja ganz fleckig! Die hätte ich vorher mal sauber machen sollen.“. Hätte sie es nicht thematisiert, wäre mir dieser Umstand überhaupt nicht bewusst geworden. Und selbst wenn, hätte ich es einfach nur zur Kenntnis genommen, ohne mir weiter Gedanken dazu zu machen. Ob mit fleckiger Matte oder ganz ohne, unter- oder mehrgewichtig, klein oder groß, mit Loch im Shirt oder Designerleggins, unrasierten Beinen oder rasierten, schwarz oder weiß, homo- oder heterosexuell, Yogaerfahren oder Yoganeuling – Solange du das Wohlgefühl der anderen Teilnehmerinnen nicht einschränkst, ist es vollkommen egal, wie du oder deine Yogasachen aussehen. Yoga wertet nicht. Yoga ist. Ich verurteile nicht. Ich nehme wahr. Die anderen gucken nicht. Sie bleiben bei sich. Yoga ist nicht nur die Übungen auf der Matte. Yoga ist eine Lebensphilosophie. Und diese wird im ananda gelebt. Sobald du mein Studio betrittst, befindest du dich in einem safe space, in einem geschützten Raum, in dem nicht gewertet oder verurteilt wird. Weder über dein äußeres Erscheinungsbild noch über deine Fähigkeiten. Komm einfach genau so, wie du bist, denn so bist du genau richtig. Just come as you are!